Tja… was Geburtsstress doch so alles bewirken kann…
Der erste Welpe fiel um 4:54 Uhr, nach 4 Stunden Presswehen und mit Unterstützung. Da das Neugeborene etwas Schleim in Rachen und Nase hatte, musste abgesaugt werden. Es entstand Hektik, da Kaija weiter Presswehen hatte und sich die Geburt eines weiteren Welpen anbahnte. Also rasch geschaut und notiert… Hündin, schwarzmarken, 4:54 Uhr geboren, oranges Halsbändchen.
Der zweite Welpe purzelte dann um 5:01 Uhr raus, absaugen war nicht notwendig, abtrocknen, Nabel versorgen und zur Schwester an Mamas Zitzen legen. Wieder schauen, was es denn ist… Hündin, schwarzmarken, 5:01 Uhr geboren, rosa Halsbändchen. Zwei gesunde Welpen waren geboren, wurden liebevoll von Mama Kaija versorgt und von den Menschen mit Stolz und Liebe betrachtet.
Nach dem ganzen Geburtsstress trat langsam Ruhe ein. Da wir ein „Würfchen“ mit zwei Welpen bekommen haben, standen wir nun vor der schwierigen Aufgabe, zwei Besitzer auszusuchen und den anderen Interessenten abzusagen. Das war sehr, sehr schwer. Wir entschieden uns für Anna und Domi aus der Schweiz. Sie warten schon seit 2,5 Jahren auf eine Hündin aus der Kleinen Strohe. Und dann waren da Anja und Tobias, die uns mit ihrer Liebe zur Rasse Hovawart und ihrem Wissen sehr berührt haben. Sie wollten einen Hovawart, egal welche Farbe und welches Geschlecht. Wir informierten beide Familien, die Freude war mega groß, unglaublich! Die Hündin von Anna und Domi bekam auf ihren Wunsch hin den Namen „Alaska“ und Anja und Tobias entschieden sich für „Arya“.
Alles ging seinen Gang, 2 durchwachte Nächte und Tage, wunderbare Welpen, die sich prächtig entwickelten… Dann kam der Samstag, der Geschlechter veränderte…
Die schon etwas pummeligen Mädels lagen entspannt in der Wurfkiste nebeneinander auf dem Rücken und strecken ihre Beinchen in die Luft. Ich betrachtete sie liebevoll und bekam eine Panikattacke… eine Fehlbildung bei Arya!!! Ein Knubbelchen unterhalb des Nabels auf ihrem Bauch. Dann schaltete sich schlagartig mein doch sehr übermüdetes Gehirn ein. Keine Fehlbildung! Ein Rüde!
Erstmal war ich froh, dass nichts Schlimmes war, aber dann kam der nächste Schockgedanke… Anja und Tobias bereiteten sich ja nun auf eine Hündin vor. Wie sollten wir ihnen das jetzt bloß erklären? Mir kam in den Sinn, was ich seit meinen Entschluss mit Kaija zu züchten, schon so oft gedacht hatte „Probleme sind verkleidete Möglichkeiten.“ Wir riefen Anja und Tobias an, sie reagierten so wunderbar. Anja sagte: „Sabine, Du weißt doch, uns ist alles egal, wir wollen einen Hovawart!“. Tobias freute sich sogar sehr und meinte scherzhaft: „Schaut mal schnell in die Wurfkiste, nicht, dass da ein Dackel liegt!“. Er wünschte sich nur, dass der Rüde ein blaues Halsbändchen bekommt. Das wurde sofort in die Tat umgesetzt.
So wurde an einem Samstag in der Kleinen Strohe aus Arya ein Argo, der bei Menschen ein Zuhause findet, die einen Hovawart wollen, egal welche Farbe und welches Geschlecht, nur ein Hovawart muss es sein. Nun haben wir ein Pärchen und freuen uns auf die gemeinsame Zeit mit ihnen, bis sie zu „ihren“ Menschen kommen, die unsere Liebe zur Rasse Hovawart teilen.